
CoCreation im Innovationsmanagement: Ein Schlüssel zur Zukunftsfähigkeit
Von Dennis Böcker, Andrea Sternberg, Nicole Ost
Innovation kennst du! CoCreation auch!
Innovationsmanagement ohne CoCreation wäre wie ein Auto ohne Räder. Wir (Andrea, Nicole und ich) zeigen in unserer Blogpost-Serie in drei Artikeln die konkrete Verbindung zwischen Innovation und CoCreation und warum es sich lohnt, beides im Blick zu behalten, um als innovatives Unternehmen durchzustarten.
- Artikel 1: CoCreation: Der Schlüssel zur Innovation in einer komplexen Welt
- Artikel 2: Führung neu gedacht: CoCreation als Kulturwandel
- Artikel 3: CoCreation 2.0: Synergie zwischen Mensch und KI
“Innovation ist eine neue oder veränderte Einheit, die Wert schafft oder neu verteilt“ (ISO 56000: 3.1.1). Diese Einheit kann dabei ein Produkt, eine Dienstleistung, ein Prozess, Modell, Verfahren usw. sein. Innovation ist das Ergebnis eines Wertschöpfungsprozesses.
Das „Co“ in CoCreation steht für das Gemeinsame – für Zusammenarbeit auf Augenhöhe, für das Miteinander statt Gegeneinander. Im „Co“ werden starke ICHs zu einem starken WIR am Arbeitsplatz.
„Creation“ betont das aktive Gestalten – CoCreation ist mehr als nur Kooperation oder Kollaboration. Es bedeutet, gemeinsam neue Ideen zu entwickeln, innovative Lösungen zu ermöglichen und Unternehmen zukunftsfähig zu machen.
In der heutigen schnelllebigen und vernetzten Geschäftswelt hat sich CoCreation als unverzichtbares Element im Innovationsmanagement herauskristallisiert. Innovationsmanagement meint hier das Ausführen von aufeinander abgestimmten Tätigkeiten zum Führen und Steuern einer Organisation mit dem Ziel der Wertschöpfung durch Innovation. Diese Tätigkeiten werden in einem Innovationsmanagementsystem zusammengefasst. Ziel des Innovationsmanagementsystems ist es, alle Elemente inklusive ihrer Abhängigkeiten zueinander zu definieren, die in Summe auf die Schaffung von Wert abzielen. In der Norm DIN EN ISO 56001 wird dies über eine Struktur von 7 Dimensionen mit entsprechenden Unterkategorien erreicht (siehe Abbildung: Überblick über die wesentlichen Blöcke des IMS entlang der ISO56001).
Angesichts disruptiver Technologien, sich rasch ändernder Kundenbedürfnisse und globaler Herausforderungen wie dem Klimawandel, Kriegen und anderen geopolitischen Veränderungen müssen Unternehmen Lösungen finden, die über die Grenzen einzelner Personen, Unternehmen oder sogar Branchen hinausgehen.
CoCreation ermöglicht es Unternehmen, diese Komplexität zu bewältigen, indem es die kollektive Intelligenz und Kreativität verschiedener Stakeholder nutzt. Sie hilft dabei, Silos aufzubrechen, unterschiedliche Perspektiven einzubeziehen und Synergien zu schaffen, die zu ganzheitlichen Ansätzen und damit zu erfolgreicher Innovation führen.
Im Rahmen des Innovationsmanagements nach ISO56002 spielt CoCreation in verschiedenen Dimensionen eine zentrale Rolle. In der Dimension "Kontext der Organisation" unterstützt CoCreation dabei, ein tiefgreifendes Verständnis des internen und externen Unternehmensumfelds zu entwickeln. Methoden wie Zukunftswerkstätten bringen interne Experten mit externen Stakeholdern zusammen, um zukünftige Herausforderungen und Chancen zu identifizieren. Digitale Ökosystem-Analysen und Customer Advisory Boards liefern wertvolle Einblicke in Markttrends und Kundenbedürfnisse.
In der IMS Dimension "Unterstützung" geht es darum, notwendige Ressourcen und Kompetenzen für erfolgreiches Innovationsmanagement bereitzustellen. Hier werden über CoCreation das Wissen und die Fähigkeiten bei den am Prozess Beteiligten sichtbar gemacht und methodisch zusammengebracht. Unterstützt werden kann dieser Ansatz zum Beispiel durch den Einsatz von Skill-Sharing Plattformen, welche es Mitarbeitenden ermöglichen, ihre Fähigkeiten und Expertise anzubieten und flexibel auf Kompetenzbedarfe zu reagieren. Darüber hinaus können spezielle CoCreation Spaces, sowohl physisch als auch virtuell, die ideale Umgebung für cocreative Innovationsarbeit bieten.
CoCreation ist mehr als nur eine Methode – es ist ein fundamentaler Bestandteil einer zukunftsorientierten Unternehmens- und damit auch der Innovationsstrategie. Unternehmen, die die Kraft der CoCreation nutzen, werden nicht nur mit dem Wandel Schritt halten, sondern aktiv die Zukunft gestalten.
In unserem nächsten Artikel "Führung neu gedacht: CoCreation als Kulturwandel" werden wir uns damit befassen, wie CoCreation die Führungskultur in Unternehmen verändert. Wir werden untersuchen, welche Rolle Führungskräfte bei der Implementierung und Förderung von CoCreation spielen und wie sie einen Kulturwandel anstoßen können, der Innovation und Zusammenarbeit auf allen Ebenen fördert.
CoCreation: Der Schlüssel zur Innovation in einer komplexen Welt

CoCreation ist eine Fähigkeit und ein Prozess.
Sie ist die Fähigkeit, sich als motivierte und selbstverantwortliche Persönlichkeiten in gemeinsamer Absicht zu verbinden. Im CoCreation-Prozess bringen alle ihre diversen Kompetenzen und Fähigkeiten ein, um ein konkretes Anliegen kreativ zu verwirklichen.
Wie dieser Prozess gestaltet wird, hängt in der Unternehmenspraxis vom Status Quo der Organisationsstruktur und der Unternehmenskultur ab. Als Nordstern dient der Unternehmenspurpose. Für die erfolgreiche Umsetzung braucht es ein Bewusstsein über die Art und Weise, wie cocreiert wird. Und ebenso die Offenheit für notwendige Veränderungen, für Neues, die Lust, Unbekanntes zu entdecken – dafür, Innovation zu schaffen.